Samstag, 30. Mai 2009
Sag ich doch
Neulich beim Nageldesigner meines Vertrauens:

Er: "Deine Finger sind immer so weich, wie pflegst du die?"
Ich:"Wollfett"

Ich setze nach: "Naja iss Schurzeit, Wolle waschen, viel Fett drin, gibt halt weiche Hände"
Er: "aha, soll ich meinen anderen Kundinnen jetzt sagen Sie sollen Wolle waschen?"
Ich: "hmm, wäre ne Option, aber sie muss halt schon noch so richtig stinkig sein, frisch vom Schaf eben"
Er: "naja ich glaube nicht dass ich viele damit begeistere"
Ich: "okay dann sag halt Lanolin, gibts in der Apotheke. Ist das selbe nur ohne stinkig"
Er (nur ansatzweise zufrieden): "naja.... okay"
Ich (jetzt hilfsbereit): "naja wer das nicht will kann ja auch Hirschtalg nehmen. Das nehm ich im Winter"
Er (wieder entsetzt): "Hirschtalg????"
Ich: "klar was für Autodichtungen gut ist, kann für die Haut nicht ganz schlecht sein, oder?"



..............Themenwechsel..............

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Neulich, in einem anderen Jahrhundert
Frau "von Assisi" (tja, das haste jetzt davon! *lach) hatte mich und Jonna zum
Spinnen eingeladen.
Ich wusste nur das uns ein altes Haus erwartet und das es da "wie Urlaub" ist.
Aber so richtig vorstellen konnte ich mir das Ganze nicht. Gut so. Sämtliche
Vorstellungen wären eh übertroffen worden.
Ernsthaft. Ich habe echt überlegt ob ich den Beitrag überhaupt verfassen soll
(nicht das Frau von Assisi denkt ich würde schleimen, aber ich war selten so
begeistert von dem Zuhause eines anderen Menschen). Und wer jetzt angefangen hat zu lesen muss sich auf ne Menge Text gefasst machen!

Auf dem Hinweg war schon unmerklich festzustellen das es wohl nach ausserhalb
geht. Weg von den Ortschaften. Und nach jeder Biegung die der Weg machte
dachte ich jetzt müssten wir wohl da sein. Nö. Es ging immer noch weiter. Bis
ans Ende der Welt fast (im positiven Sinne). An jedem der jetzt schon einsam
gelegen Häuser ging es noch weiter. Durchs Tal vorbei an Feldern und Wiesen
und lichten Laubhainen. Und als ich glaubte, das jetzt eigentlich schon der
nächste Ort kommen müsste (so dünn besiedelt kann Deutschland ja nicht sein!)
kamen wir an.

Wie jetzt Haus? Wo denn?

Also nicht das ich die Wohngebäude übersehen hätte, aber zuerst fiel mir der
Bauerngarten auf. So wie aus dem Katalog, aber eben echt. natürlich, mit ein
paar verwilderten Ecken die dem ganzen noch einen zusätzlichen Reiz verschaffen.
Der Schneeball am Holzzaun im Vordergrund.
Dahinter eine denkmalgeschützte Buchsbaumhecke, angelegt wie man sich das aus
der Renaissance so verstellt (ist das die richtige Zeit? müsste eigentlich)
In der Mitte eine kreisrunde Fläche und 4 Rechteckige Felder drumherum. Ach
ich vergurke das jetzt nicht mit geometrische Grunderklärungen. Selber schuld
das ich keinen Foto dabei hatte. Zwar noch zu früh für die
Jahreszeit aber im Geiste sah ich da schon Tomaten und Sonnenblumen stehen.

Aber wo wohnt jetzt Frau von Assisi? Wo ist das Haus?
Jonna steuert auf das Hoftor zu und Herr von Assisi kommt da auch grade raus.
Wie jetzt? DAS???
Neben dem Garten befindet sich ein ummauerter Hof und um den Hof herum stehen
in unterbrochener U-Form große, dreistöckige Wohngebäude, Ställe, Scheunen.
Hinter dem Hoftürchen geht es mit Staunen schon weiter. Wasser läuft in eine
Tränke und aus der Tränke heraus ergiesst sich ein Bach der zu einem kleinen
Teich wird. Laufenten und Hühner leben hier.

Vor der Haustür begrüßt uns die Hausherrin, ohne Zweifel. Das alles echt. Die lebt hier. Ich muss ziemlich bescheuert geguckt haben. Eine Mischung aus Begeisterung und Fassungslosigkeit und ner großen Portion Neugierde.
Gefühlt ist es eigenwillige Mischung aus guten Erinnerungen an Besuche bei der weitläufigen Verwandschaft in alten Bauernhöfen, ehrfürchtigem Stauen wegen der Größe und Weitläufig und traumhaften Lage und Wohlfühlen.
Es ist nicht wie bei Tante Trude (Namensgleichheiten sind unbeabsichtigt) es riecht weder muffig nach staubigen Leintüchern noch nach saurer Milch. Es ist nicht so dunkel und vollgestopft wie bei Oma Berta. Nöööö. Hohe Decken hat das Herrenhaus und für ein altes Gebäude vergleichsweise große Fenster. Das ganze ist freundlich mit alten Möbeln eingerichtet. Eiserne Kronleuchterlampen gehören genauso rein wie der Kachelofen, weisse Spitzengardinen, ein Klavier, ordentlich restaurierte Möbel, rustikale Deckenbalken und eine knallrote Ikeacouch. Scheeeeen.

Der Oberbrüller ist die Küche. Eine Großflächenausführung von Urgroßmutters Herd und ein sehr großer Holztisch. Darüber aufgehängt das Kochbesteck. Alte Küchenschränke und die Hightechgeräte geschickt versteckt. Ein bißchen wie im Museum, nur eben mit Spülmaschine (die Mikrowelle hab ich nicht finden können, aber wer braucht schon ne Mikrowelle wenn man so nen Herd hat?)
Gemütlich. Wie ne Küche eben sein soll.
Also ich bräcuhte bei nem Haus in dieser größe ne Menge Gesinde, aber vermutlich würde ich mich dann den ganzen Tag mit dem Gesinde um die Küche streiten *hihi*

Ich könnte jetzt ewig so weitererzählen. Schafe hats auch. Und ne Waschküche mit Waschkessel zum Pflanzenfärben. Und ein Milchhäuschen. Und und und
Die Zimmerdeckenhöhe erlaubt das Aufstellen von nem grooooooooßen Webstuhl (haste da schon dran gedacht??), in die Scheune geht locker ne Kardiermaschine, in den Stall ein paar Milchkühe (ein paar Dutzend mein ich). Die Waschküche ideal zum Wolle waschen und färben und was man im Garten alles anbauen könnte. Puh.....
Ich musste mich ja sowas von zusammenreissen um nicht auch noch die Speicher oder Gewölbekeller zu untersuchen. Soviele Winkel und Ecken und Potential für ganze viele Dinge die man machen kann. Es ist irre wieviel Ideen man bekommt wenn man Platz hat (und ich kann mich zuhause über Platzprobleme schon nicht beschweren).

Ich weiss nicht was mir am besten gefallen hat. Die Lage ausserhalb ist für mich schon immer sowas wie ein Traum gewesen. Aber da sind soviele Träume die dann zusammenkommen.
Ich mag mein Zuhause. Es ist für mich und meine Familie genau richtig.
Aber das dort ist inspirierend. Ein bißchen wie aus einer anderen Welt. Sehr idyllisch (und ich habe noch nie ein Gebäude als idyllisch betrachtet) und es ist einfach schön gewesen, zu sehen, das man Träume verwirklichen kann.
Danke Frau von Assisi dass man bei dir mitträumen darf :-)

(ich verstehe aber immer noch nicht warum wir immer im Biergarten spinnen)

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